Gut gestaltete Eventdramaturgie verwandelt digitale Events in ein cooles Format das Spaß macht und die Teilnehmer begeistert. Dabei sollte unbedingt folgender Ansatz vermieden werden. Events auf 90 Minuten zu kürzen und gleichzeitig mit so vielen Inhalten wie möglich aufzuladen.
Eine gute Eventdramaturgie braucht Zeit. So werden die gewünschten Inhalte vermittelt und können gleichzeitig den Bedürfnissen der Teilnehmer gerecht werden. So entsteht die Möglichkeit Teilnehmer mit einem gut konzipierten digitale Events auf jeden Fall drei bis sechs Stunden am Bildschirm zu halten. Wie genau das erreicht wird? Das und worauf es bei der digitalen Eventdramaturgie zu achten gilt haben wir Euch hier zusammengefasst:
Digitale Eventdramaturgie — als wäre man live vor Ort
Als Basis für eine gute Eventdramaturgie wird eine Idee entwickelt. In dieser wird das Event und seine einzelnen Elemente zeitlich in einen Gesamtablauf einbettet. Damit bietet sie dem Kommunikationsziel und den gewünschten Inhalten einen aufmerksamkeitsstarken Rahmen. Dazu stellen wir unseren Kunden folgende Fragen:
- Was ist das Thema der Veranstaltung?
- Welches Ziel hat die Veranstaltung?
- Wer ist die Zielgruppe?
- Wie sollen die Teilnehmer das Event wahrnehmen? Wie möchten sie rüberkommen?
Aufbau der Eventdramaturgie
Bei digitalen Events gilt: Stark beginnen, mit einem Knall enden. Der entscheidende Punkt dabei ist, die Mitte so gestalten, dass die Aufmerksamkeit der Teilnehmer am Bildschirm dazwischen nicht abnimmt. Um das zu erreichen, ist es sehr wichtig, dass sich bei der Gestaltung der Eventdramaturgie in die digitale Sehgewohnheiten hinein versetzt wird.
Wichtig zu beachten
#1 Eventdramaturgie digital denken!
Digital läuft die Zeit schneller. Das hat zur Folge, dass Teilnehmer am Bildschirm schneller ermüden, als bei einem Live-Event. Die Konsequenzen für eine digitale Eventdramaturgie sind daher:
- Kurze Redebeiträge von 5–8 Minuten planen
- Längere Beiträge sollten in kleinere Happen unterteilt werden
- Teilnehmer-Interaktion einbauen
- Schnelle Kameraschnitte koordinieren
- Längere Talkrunden lassen sich schlecht unterbrechen. Als Lösung kann hier jedoch der gezielte Methodenwechsel eingesetzt werden. Dazu zählt beispielsweise Filmeinspieler, Einbindung der Chatfragen oder optische Änderungen in der Kameraperspektive.
#2 fesselnder Anfang
Bei einem Live-Event trudeln die Teilnehmer ca. 15 Min vor Eventbeginn auch nach und nach in die Location. Das sollte auch bei digitalen Teilnehmer der Fall sein. Um diese charmant abzuholen bieten sich folgende Möglichkeiten an:
- Filmeinspieler als Anreiseersatz nutzen wie z.B. einen Drohnenflug durch die Stadt in die Location
- Zeitraffervideo vom Studioaufbau
- Bildergalerie mit vorher eingereichten Fotos der Teilnehmer zum Thema des Events als Willkommensgruß einspielen
- Ein Live-Musiker spielt schon vor dem offiziellen Start Hintergrundmusik im Streamingstudio.
#3 Integrierung „Echter“ Pausen als notwendig?
Echte Pausen, bei denen der Livestream / das digitale Event für eine gewisse Zeit runterfährt, sind nicht empfehlenswert. Da die Teilnehmer am Bildschirm ohnehin unbeobachtet sind, haben sie die Möglichkeit jederzeit Pausen einzulegen. Eine bessere Lösung ist es, inhaltliche Pausen in das Programm mit Interaktionen, Musik- oder Showacts einzubinden. So werden die Teilnehmer kontinuierlich im Stream gehalten. Die selbst gewählte Flexibilität der Pausen helfen gleichzeitig dabei, dranzubleiben, um nichts zu verpassen.
#4 Look and Feel klar definieren
Die Optik eines digitalen Events spielt zusätzlich eine bedeutende Rolle. Der Teilnehmer muss Lust haben hinzusehen. Insofern sollte eine Tagungslocation zumindest mit einer passend zur Veranstaltung gestalteten Rückwand ausgestattet sein. Hochwertiger und authentischer ist es, dem Zuschauer ein echtes Raumgefühl zu geben. Um das zu erreichen, muss man manchmal “out of the box” denken. Also warum nicht ein PopUp Streamingstudio in der Werkshalle vor den Maschinen, in der Großwäscherei oder einer coolen Bar installieren? So erzielt man erinnerungswürdige Effekte. Zusätzlich erfolgt so ein Wiedererkennungswert zum Unternehmen.
#5 Starkes Ende
Auch ein digitales Event muss mit einem Knaller enden und nicht einfach nur „den Stecker“ ziehen. Je nach Studiosituation kann dazu eine emotionale Abschluss-Inszenierung erfolgen:
- eine gemeinsame Verabschiedung mit allen Beteiligten vor Ort auf der Bühne
- Konfettikanonen
- Emotionale Livemusik
- Liveschaltung aller Teilnehmer auf einer gemeinsamen Videowall oder
- ein wertschätzendes Wrap-Up Video zum Schluss
Mit einer guten und vor allem digitalen Eventdramaturgie werden feste Programmpunkte und Inhalte kreativ, abwechslungsreich und interaktiv aufbereitet. So kommt auch am Bildschirm keine Langeweile auf Teilnehmer bleiben auch über mehrere Stunden interessiert bei einem digitalen oder hybriden Event dabei.
Bleibt flexibel,
Euer Ralf Schmitt und das Team der Impulspiloten.
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